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Symptome

  Schlüsselsymptome

 
Neben den durchschnittlichen und lokalen Symptomen nehmen die Allgemeinsymptome eine besondere Stellung innerhalb der homöopathischen Fallanalyse ein. Sie beschreiben den Menschen als Ganzes, während er sich mit einer Erkrankung auseinandersetzt. 

Wir verstehen, daß das passendste Arzneimittel (Simillimum) wohl das Durchschnittliche der Erkrankung im gesunden Menschen zu erregen imstande sein muß. 

(Kent´s L.* Lecture XXXIII, S.239: "The remedies for scarlet fever must have these symptoms in common with scarlet fever." 

Die Grundlage für das homöopathische Rezept allerdings bietet uns die Allgemeinsymptomatik. Hier allen voran Geistes-, dann Gemütssymptome, gefolgt von Symptomen des Schlaf-Wachrhythmusses, der Sexualsphäre, den Auswirkungen metorologischer Einflüsse und nicht zuletzt den Abneigungen und Verlangen im Speiseplan. 

Immer vorausgestzt: es handelt sich dabei um auffallende, sonderliche, ungewöhnliche und eigenheitliche (charakteristische) Zeichen und Symptome. 

Die Symptomenreihe sollte zumindest aus drei relevanten Symptomen bestehen. 

Constantin Hering schreibt dazu im Vorwort seines Buches "The Guiding Symptoms of our Materia Medica"

"Three points of rest, according to mathematics, being enough to support any object, we may assume that three characteristics should be sufficient to make a cure very probable." 

Außergewöhnliche Symptome findet man selten, aber hin und wieder taucht ein Symptom auf, das so außergewöhnlich und zugleich hervorragend ist, daß es unbedingt berücksichtigt werden muß. Insbesondere wenn im gesamten übrigen Fall kein roter Faden erkennbar ist, kann diesem Symptom dann die Funktion eines "Schlüssels" zukommen. 

Natürlich ist die Verwendung des Symptoms nur dann hilfreich, wenn auch nur eine begrenzte Anzahl, im günstigsten Fall, nur ein einziges Mittel darauf einwirken kann. Genau hier liegt auch das Risiko, wenn man nach einem Schlüsselsymptom verschreibt. Schließlich weiß man nie genau, ob alle Arzneien bekannt sind, die auf das betreffende Symptom einwirken. Ein Beispiel soll dies verdeutlichen: das Symptom, "Wasser wird erbrochen, sobald es im Magen warm wird", kann durch Phosphor beeinflußt werden. In Lippes´ Repertorium ist hinter diesem Symptom sogar nur Phosphor eingetragen. In Kent´s Repertorium ist allerdings auch Chlorophormum aufgeführt, wodurch der Ausschließlichkeitsanspruch von Phosphor in Frage gestellt wird. 

Hering äußert sich zu dieser Fragestellung in seinen "Guiding Symptoms" folgendermaßen: 

"The definition of a characteristic being "a symptom not found under more than one remedy" is quite erroneous. Such a unicum occuring among a large collection of symptoms should be looked upon with suspicion. On the contrary, all our most approved characteristics, as they have been corroborated time and time again, are never such as are found in one medicine alone" 


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