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Arzneistoffe in alphabetischer Ordnung


Lateinische Bezeichnung Kürzel Deutsche Bezeichnung Geprüft durch:  Familie 
Latrodectus mactans

Das Weibchen tötet und frißt das Männchen nach der Kopulation. 

lat-m Schwarze Witwe 

HAB1 Vorschrift: 4b 

Tinktur aus dem ganzen zerquetschten Tier 

Das Gift der Latrodectus mactans ist fünfzehnmal stärker als das Gift der Naja tripudians.

Samuel und Jones -Latrodectus Mactans: a Suggested Remdy in Angina pectoris Homoeopathic Recorder 1889 HRCund diverse Fallberichte über Spinnengifte AnM

Blair A. W. ließ sich im Selbstversuch von einer Spinne 10 Sekunden in einen Finger beißen  Arch. Int. Med. 1934/54

E. Bogen hat eine Übersicht über 400 Fälle dargestellt, bei der sechs Fälle tödlich waren Archiv of int. Med. 1926/Bd. 38/623; 132/Bd.:61/375

Alle toxikologischen Symptome stammen von Gebissenen, für das hom. Mittel wird allerdings das gesamte Tier verwandt, bei einer Prüfung dieses Präparats dürfte eine Erweiterung der Wirkung zu erwarten sein.

Arachnoidea
 
ALLGEMEINES 
Dieses Spinnengift produziert das typische Bild der akuten Angina pectoris. Heftige Präcordialschmerzen, die sich in die Achsel und in den linken Arm hinab zum Unterarm und in die Finger erstrecken, mit Taubheit der Extremität und Apnoe, der linke Arm ist fast gelähmt. Puls 130, sehr schwach, die Haut kalt wie Marmor. Gesichtsausdruck äußerster Angst. Das Blut wird hämolytisch; dünn und wäßrig. Ruhelosigkeit; mit präcordialen Schmerzen und Schwäche. Krampfhaftes Schütteln und Zittern des gesamten Körpers. Tetanische Krämpfe einige Tage lang. 

MODALITAETEN 
Verschlimmert durch: 
Geringste Bewegung; der Hände. Anstrengung. 

Gebessert durch: 
Bei Biss intravenöse Calciuminjektionen MzM . Spasmen und Schmerzen werden durch heißes Bad gelindert. 

GEMUET 
Angst mit Beklemmungsgefühl in der Brust. Glaubt irrsinnig zu werden. Schlaflosigkeit. 

GESICHT 
Gesichtsausdruck äußerster Angst. 

MUND 
Während des Selbstversuchs von Blair waren sogar die Lippen gespannt und zusammengezogen, so daß der Mund eine ovale Form annahm. 

ABDOMEN 
Übelkeit. Abdominale Schmerzen. Starre der Bauchmuskulatur, klonische Krämpfe der Bauchmuskeln. Das Abdomen ist hart wie ein Brett aber nicht druckempfindlich. Gefühl des Wegsackens im Epigastrium. Heißhunger, Erbrechen von schwarzem Blut. Dunkles Blut mit dem Stuhl. 

NIEREN/HARNWEGE 
In der Phase der Blutdruckerhöhung sind die Zeichen einer Nierenschädigung erkennbar. Leukozytose, Albumin- Leukoyt und Erytrocyturie. Erytrocyten-Zylinder, später auch hyaline und leukozytäre Zylinder. Am 6. Tag des Versuchs war der Urin wieder normal. 

BRUST 
Heftige Schmerzen in der Herzgegend, die in den linken Arm bis in die Finger austrahlen, mit Taubheitsempfinden und dem Gefühl höchster Angst, als ob er sterben müsse. Keuchende Atmung, langsam und nach Luft ringend. Kann nur ab und zu einen Atemzug tun. Angst zu ersticken. Apnoe. Praecordiale Angst. Ruhelosigkeit mit ausgeprägter Schwäche. Beschleunigter, fadenförmiger Puls, -absinkend auf 40 Schläge. Blutdruck nicht mehr meßbar. Der Blutdruck sinkt erst und steigt dann an. Kalte Haut. Ausbruch von kaltem, klebrigem Schweiß. Klonische Krämpfe in der Brust. 

NACKEN/RUECKEN 
Schmerzen in der Nackenmuskulatur breiten sich in die Lumbalregion aus, dann zur Brust mit dem Gefühl des Zusammenschnürens. 

EXTREMITAETEN 
Schmerzen im linken aber auch im rechten Arm; wie gelähmt. Starke Schmerzen in der Axilla. Parästhesien der Beine. Zittern der Hände. Klonische, tetanieartige Krämpfe in den Gliedern, besonders auch in den Brust- und Bauchmuskeln. Krampfhafte Steifigkeit der Muskeln, von der eine Region des Rumpfes nach der anderen und dann die Extremitäten ergriffen werden. Eiskalte Extremitäten 

HAUT 
Kalt wie Marmor. Abwechselnd blaß und blau marmoriert. Schwellung von Kopf und Hals. Die Haut der Lumbosakralgegend sowie die Haut über den Hüften und den Oberschenkeln ist auf leiseste Berührung äußerst schmerzhaft, so daß die Patientin vor Schmerzen schrie. Brennen der Fußsohlen. Von dem gebissenen Finger ausgehend aufsteigende schmerzhafte Lymphangitis. Anstieg der Leukozyten auf 19150 (Blair) 

SCHLAF 
Ruhelosigkeit. Schlaflosigkeit. Träumt vom Fliegen. 

FIEBER/FROST/TEMPERATUR 
Zwei Phasen: Erst Blutdruckabfall mit schnellem Puls, kaltem Schweiß, dann Blutdruckerhöhung mit geringfügiger Steigerung der Temperatur über Normal. In der zweiten Phase sind die Zeichen einer Nierenschädigung erkennbar. Leukozytose, Albumin- Leukoyt und Erytrocyturie. Erytrocyten-Zylinder, später auch hyaline und leukozytäre Zylinder. Am 6. Tag des Versuchs war der Urin wieder normal. 

BEZIEHUNGEN 
Vergleiche: Angina pectoris: acon., arn., aur., ars., cact., crot., glon., lach. , tab. 
Tremor: tarent., aran. (diadema oder ixobola) 
Antidote:  Nach Biss intravenöse Calciuminjektionen MzM
 


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