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Arzneistoffe in alphabetischer Ordnung

  

Lateinische Bezeichnung  Kürzel  Deutsche Bezeichnung  Geprüft durch:  Gruppe 
Sulphur  S

Schwefel war Hahnemanns Hauptmittel gegen die Psora 
 

sulph. Schwefel 

HAB I Vorschrift 6 für Verreibung = D1, SV für Lösung = D4 

Verwendet wird die gereinigte Schwefelblüte.

Hahnemann führt 755 eigene und 62 von anderen beobachtete Symptome auf HR Diese Prüfung wird später durch klinische Beobachtungen ergänzt. Insgesamt listet er 1969 Symptome auf HC

Schwefel gehört zu den am besten geprüften Mitteln der homöopathischen Materia medica. Allen zitiert 77 Prüfer und führt über 4080 Symptome auf.

Schwefel
 
THEMA 
"The King of Psora" Anton Jayasuriya


ALLGEMEINES 
Sulphur ist nicht nur eines der am besten geprüften Mittel der homöopathischen Materia medica, sondern auch die Arznei mit der umfangreichsten Indikationsbandbreite. Der mit der Nahrung aufgenommene Schwefel greift direkt oder indirekt in alle lebenswichtigen Vorgänge ein. In Form von Aminosäuren ist er am Aufbau der meisten Eiweißtoffe und somit entscheidend am Zellstoffwechsel beteiligt. Schwefel und seine Verbindungen sind wesentliche Bestandteile von Enzymen und Co-Fermenten und werden für die Bereitstellung und Ausnutzung von Energie während der Glykolyse und innerhalb des Zitronensäurezyklus benötigt. Somit sind die Steuerung biologischer Funktionen und die Synthese wesentlicher Verbindungen und Entgiftungsvorgänge des Organismus eng an das Vorhandensein von Schwefel geknüpft. Störungen des Schwefelstoffwechsels führen zu fehlerhaftem Aufbau oder völligem Ausfall lebenswichtiger Verbindungen, die für gesunde Funktionsabläufe des Organismus nötig sind. Aufgrund Oxydationshemmung kommt es zu Stoffwechselstörungen in allen Organen, insbesondere in der Leber, mit Anhäufung toxischer Zwischenprodukte, die ihrerseits funktionsstörend wirken und je nach Ausgangslage erregend oder lähmend auf Nerven und Gefäße einwirken. Die zentrale Bedeutung der Leber bei Verdauungsvorgängen ist somit der Grund, weshalb Maldigestion und Malassimilation im Vordergrund des Schwefelbildes stehen.

Trotz der ubiquitären Wirkung des Schwefels wurde während der homöopathischen Arzneimittelprüfung seine besondere Einflußnahme auf folgende Organsyteme deutlich: 

  • Blutzirkulation - insbesondere auf das venöse System, einschließlich des Pfortadersytems.
  • Verdaungsorgane - die Leber in ihrer Eigenschaft als Stoffwechsel und gallebereitendes Organ, Magen, Dünn- und Dickdarm; insbesondere das Rektum.
  • Haut - insbesondere Hautfalten und Fußsohlen.
  • Schleim- und serösen Häute - des Magendarmkanals, der Bronchien sowie des Rippen- und Bauchfells.
  • Retikulo-endotheliales System - insbesondere bei nicht vollständig abgelaufenen immunologischen Prozessen im Rahmen einer Infektion und Folgezuständen durchgemachter akuter Erkrankungen.
  • Gelenke
  • Drüsen
Aus Hahnemanns Pariser Krankenjournalen wissen wir, daß er bei chronischen Fällen häufiger Sulphur als Einstiegsmittel verordnete als in den Jahren davor. Sein Konzept der chronischen Krankheiten inspirierte ihn, chronische Grundmuster stärker zu berücksichtigen als früher, und in Sulphur fand er das geeignete Analogon zur Psora, die für ihn die Wurzel der Mehrzahl chronischer Erkrankungen darstellte. Versuche mit Tiefpotenzen haben später gezeigt, daß die Applikation von Sulphur den körpereigenen Schwefel aktiviert, chronische Reaktionsstarre aufhebt, eine entgiftende Wirkung entfaltet und häufig einen erfolgreichen Behandlungsbeginn erst möglich macht, wenn andere, sehr gut gewählte Mittel keine oder nicht die gewünschte Wirkung entfalten. Wenn es während akuter Erkrankungen zu einer Verzögerung der Rekonvaleszens kommt, ist Sulphur häufig indiziert, um den Fall zum Abschluß zu bringen. Dies gilt auch für Stoffwechselstörungen verletzter oder frischoperierter Patienten, wenn es zu Appetitlosigkeit, Foetor mit belegter Zunge, Verdaungsstörungen und gestörter Blutumverteilung (venöse Thrombose) kommt. 

Sulphur wurde von Boger als: "Stooped, lank, uncured, untidy and unwashed"BgS beschrieben. Obwohl diese Bild, wie Herings Beschreibung des zerlumpten Philosophen, nur eine Facette des Sulphur-Patienten beschreibt, in der Praxis gibt es noch den wohlgenährten Patienten mit rotem Gesicht und untersetztem Körperbau, erwarten wir einen Menschen, dessen Krankheitsprozeß tiefe dyskratische Spuren aufweist. Stoffwechselträgheit läßt chronische Hauterkrankungen zu. Die Haut ist unrein und wird wund, die Schweiße stinken. Entzündungen; neurodermitische, Furunkel, Karbunkel und psoriasiforme Hauterkrankungen sind typisch. Die Minderwertigkeit der Schleimhäute des Magen-Darmtraktes sowie die Stoffwechselträgheit der Verdauungsorgane führen zu Malassimilation, Dissimilationsstörungen, Meteorismus, Flatulenz und den typischen Stuhlsymptomen. Die Nahrung wird nur unzureichend verwertet und trotz guter Ernährungslage magert der Patient ab; Kinder. Die serösen Häute des Rippen- Bauchfells und der Gelenke entzünden sich und bleiben in einem Zustand chronischer Gereiztheit. Regionäre Lymphdrüsen schwellen an und heilen nicht mehr vollständig ab; sie verhärten sich (vgl. hep. , phyt. ). Muskeln und Bindegewebe sind minderwertig, die Aufrichtemuskulatur der Wirbelsäule ist schwach und der Rücken schmerzt; der Mensch geht gebeugt. Die Venen und das Portale System sind spannungslos, die Blutumverteilung ist gestört, wodurch die typischen Wallungen erklärbar werden. Das Blut ist schlecht oxygenisiert, und der Patient hat Verlangen nach frischer Luft. Es können Empfindungen aller Art auftreten, da Sulphur an allen Geweben des Organismus Reizung, Entzündung sowie funktionelle und strukturelle Veränderungen bewirken kann. Besonders typisch sind brennende, heiße, pulsierende, klopfende Empfindungen. Auffällige Röte der Körperöffnungen. Partielle Kongestionen; heißer Kopf mit kalten Händen und Füßen. Die kalten Füße werden heiß im Bett, brennen und müssen nach draußen gestreckt werden. 

CAUSA 
Verzögerte Rekonvaleszens während akuter Erkrankungen. Chronizität. Unterdrückung. Erhitzt werden. Atmosphärische Veränderungen. 

MODALITAETEN 
Verschlimmert durch: 
Unterdrückung; Hämorrhoiden. Impfung. Baden. Wärme; erhitzt werden, durch Anstrengung, Bettwärme, warme Kleidung. Atmosphärische Veränderungen; Klima. Periodische; 11.00 Uhr, während des Klimakteriums, Vollmond. Sprechen. Stehen. Bücken. Strecken. Nach unten Sehen. Beim Überqueren fließenden Wassers. Milch. Süßigkeiten. 

Gebessert durch: 
Frische Luft. Schweiß. Trockenes warmes Wetter. Trockene Wärme. Bewegung. Gehen. Liegen auf der rechten Seite. Anziehen des betroffenen Glieds. 

GEMUET 
Egoistisch. Hochmütig. Albernes kindisches Benehmen; Glück und Stolz, hält Lumpen für Seide, hält sich für eine hochgestellte Persönlichkeit. Selbstüberhebung; spricht nur von sich. Hochfliegende Phantasien. Stellt Theorien auf. Neigung zu religiösen oder philosophischen Betrachtungen mit fixen Standpunkten. Fanatismus. Teilnahmslos; gegen äußere Dinge, gegen Vergnügungen, gegen das Wohlergehen anderer. Abweisende Stimmung. Feigheit. Faulheit; gegenüber körperlicher oder geistiger Arbeit. Lachen über ernste Angelegenheiten. Angst; durch Druckgefühl auf der Brust, um die Gesundheit, als ob man ein Verbrechen begangen habe. Konzentration schwierig; beim Lesen, Lernen etc.. Gedächtnis schlecht; für Namen, was er gesagt hat, was er sagen wollte, für Worte. Verwirrter benommener Kopf; über seine Identität. Abneigung; gegen Annäherung, gegen geschäftliche Pflichten.  Religiöse Abneigung gegen das andere Geschlecht. Hysterie. Zorn; heftig, über seine Fehler, abwechselnd mit schneller Reue. Weinen; ohne Grund, aus kleinster Veranlassung, im Klimakterium, Trost <. Schwermut. Lebensüberdruss. "Strong impulsive tendency to suizide by drowning or leaping from a window (in epileptic fits < during menses)."PhM

KOPF 
Schwindel; in der Stirn, morgens, im Freien, auf einer Anhöhe, nahe einem Abgrund, beim Überqueren von fließendem Wasser, beim Bücken mit Kopfschmerzen. "Vertex; hot, throbs, heavy, sore." PhM Kopfschmerzen mit Blutwallungen und Kongestionen zum Kopf und kalten Füßen. Eingenommenheit des Kopfes, mit erschwertem Denken, < im Stehen, Bücken und durch Essen, > durch kalte Umschläge. Bandgefühl; als ob er einen zu engen Hut trägt. Periodische Kopfschmerzen; jeden Tag, jeden 2., 7. , 14. Tag.; mit vorausgehender Lichtempfindlichkeit. Kopfschmerzen durch starke Gerüche; Eier, durch Alkohol. Verzögerter Fontanellenschluß. "Hydrocephalus; with convulsions, red face and pupils dilated"PhM Pulsieren, Klopfen, Stoßen im Schädel; als ob das Gehirn gegen den Schädel schlägt; beim Kopfnicken. Jucken der Kopfhaut. Schweiß der Kopfhaut. Hitzeempfindung auf dem Scheitel. Haarausfall. Haar glanzlos, struppig. Geneigte Kopfhaltung beim Gehen. 

AUGEN
Lidränder gerötet. Gerstenkörner. Tumoren der Lider. Konjunktivitis. Photophobie. Brennschmerz der Augen. Zittern, Schwere und Verdickung der Lider. Tränenfluß; verklebte Lider; nachts, morgens. Brennende, drückende, reißende, stechende Schmerzen der Augäpfel; wie von Sand, von einem Fremdkörper. Katarakt; linkes Auge. Farbensehen. Flimmern. Nebelsehen. Trübesehen; vormittags um 11.00 Uhr. 

OHREN 
Absonderungen; übelriechend, eitrig, faulig, nach unterdrückten Hautausschlägen, wundmachend, periodisch jeden 7. Tag. Ohrgeräusche; Brummen, Flattern, Klingen, Summen, Zirpen. Schmerzen; reißend, stechend, ziehend, erstrecken sich zum Kopf. Röte der Ohren; bei Kindern. Empfindung; als sei das Ohr verstopft, als sei Wasser drin, als ob Wasser aus den Ohren laufe. Schwerhörigkeit; links, dann rechts, Essen <, nach dem Mittagessen <, nach Masern, für die menschliche Stimme. Taubheit. "Deafness preceded by oversensitiveness to hearing, < after eating and blowing nose." PhM Überempfindlichkeit des Gehörs; gegen Geräusche, gegen Musik, gegen Klavierspielen. 

NASE 
Eingebildete Gerüche; wie faule Eier, nach Schnupftabak, wie Schwefel, wie verbranntes Haar. Alte verschleppte Katarrhe. Verstopfung; chronisch, einseitig, > im Freien, < im warmen Zimmer. Trockenheit; morgens beim Erwachen, beim Gehen im Freien, schmerzhaft. Schnupfen; chronisch, nach dem Essen, mit Frösteln. Niesen; anfallsweise, erschütternd, häufig, heftig, ohne Schnupfen. Absonderungen; blutig, brennend, dick, dünn, eitrig, flockig, gelblich, wie Klebstoff, übelriechend, wundmachend. Schmerzen; der Nasenwurzel, der Knochen, bei Berührung, bohrend, brennend, drückend, reissend, wie roh. Nasenspitze rot, geschwollen < durch Kälte. Sommersprossen der Nase. Tumoren der Nasenspitze. 

GESICHT 
Abgemagert. Aufgedunsen. Ausdruck; alt aussehend, kränklich, leidend. Kinder sehen wie alte Menschen aus. Hautausschläge; Akne rosacea, Ekzem, Erysipel; erstreckt sich von rechts nach links. Mittesser, Pickel, Pusteln, < durch Wärme und durch Waschen. Hitze des Gesichts. Schweiß; morgens, beim Essen, auf einer Seite. Lippen hochrot, trocken, rauh, eingerissen, brennen, zittern. Schwellung der Oberlippe. Geschwollene Venen der Stirn. Zucken des Unterkiefers beim Einschlafen. Mumps. 

MUND 
Geschmack; bitter, blutig, faulig, sauer, süßlich. Foetor. Speichelfluß; nach dem Essen, während des Hitzestadiums im Fieber. Speichel; bittter, blutig, salzig, süßlich, schaumig, Übelkeit erregend. Trockenheit; nach dem Essen, des Gaumens, der Zunge, mit Durst. Zunge; trocken, zitternd, mit roter Zungenspitze und Rändern, schmerzhaft abends. Parodontose. Geschwollenes Zahnfleisch löst sich von den Zähnen. Lockerung der Zähne. Zähneknirschen; bei Epilepsie. Zähne; empfindlich. Schmerzen; bohrend, brennend, drückend, stechend, ziehend, < durch Kälte und Wärme, nach Waschen, durch kalte Luft. Empfindung, als seien die Zähne zu lang. Aphthen; brennend, bei Kindern, auf der Zunge, nach Mercur-Mißbrauch. 

HALS/KEHLKOPF 
Aufsteigendes Kloßgefühl. Haargefühl; nachmittags. Angina tonsillaris; eitrig. Rauhheit; Neigung, sich zu räuspern. Schleimige Absonderungen. Katarrh des Kehlkopfes. Reizung der Luftwege. Heiserkeit. Stimme; nasal, rauh, schwach. Stimmlosigkeit. Zusammenschnürungsgefühl des Kehlkopfes. Kälte des Kehlkopfes; Einatmen kalt, Ausatmen heiß. Rohe, wunde Schmerzen des Kehlkopfes. Husten; im Bett vor Menses, nachts, Wein >. Kitzelhusten.

BRUST 
Atemnot mit Verlangen nach frischer Luft. Asthma; vor Menses, periodisch jeden 8. Tag. Atmung pfeifend, nachts im Schlaf, unregelmäßig, tief vor Mens. Empfindung von Brennen oder Kälte in der Brust, erstreckt sich ins Gesicht. Einschießende Schmerzen in der Brust, erstrecken sich in den Rücken; zwischen die Schulterblätter, < durch Husten Rückenlage und tiefes Atmen. Schwächeempfinden in der Brust beim Reden. Engegefühl, in Rückenlage, beim Husten, beim Niesen. Rasselnde Atmung mit Schleimbildung und Hitze in der Brust, < um 11.00 Uhr. Husten mit Kopfschmerzen < beim Liegen auf dem Rücken. Alte verschleppte Tracheobronchialkatarrhe. Reichliches, grünliches, süßliches Sputum. Pleuritis exsudativa. Verschleppte Pneumonie. Palpitationen, < im Liegen, nachts, im Bett, beim Gehen; aufwärts. Als ob das Herz zu groß sei. Puls morgens schneller als abends. 

ABDOMEN 
Trinkt viel und ißt wenig; chronischer Alkoholismus. Abneigung gegen alles; Bier, Brot, Schwarzbrot, fette und schwere Speisen, Fleisch, scharfer Käse, wenn er ein wenig gegessen hat, Tabak. Verlangen nach allem; alkoholischen Getränken, Austern, Mixed Pickles, Oliven, rohen Speisen, Salz, Schokolade, Süßigkeiten; vor Mens. Süßes wird schlecht vertragen. Essen schmeckt salzig. Absoluter Appetitverlust oder Wolfshunger. Gesichtsschweiß während des essens (vgl. ign. , nat-m. ).Muß regelmäßig essen, sonst Kopfschmerzen, Schwäche, Leeregefühl im Magen; um 11.00 Uhr. Völlegefühl; im Magen, nach den ersten Bissen. Dickes Abdomen und abgemagerte Extremitäten; bei Kindern. Portale Stase; Auftreibung, Völle, Aufstoßen; wie nach faulen Eier. Borborygmus. Flatulenz; riecht nach Schwefelwasserstoff. Druckempfindlichkeit des Abdomens. Koliken nach dem Essen; nach Süßem, krümmt sich. Schmerzen; brennend, drückend, krampfartig, nagend, reißend, schneidend, stechend, wund, wie zerschlagen. Plötzlicher Stuhldrang; morgens, treibt aus dem Bett. Diarrhoe; nach Mitternacht, in den frühen Morgenstunden, nach Milch, während der Schwangerschaft, schmerzlos, schmerzhaft, nach Stuhlgang > der Bauchsymptome. Diarrhoe bei Kindern mit blassem Gesicht, reichlichen Schweißen, Schläfrigkeit, halb geöffneten Augen, Krämpfe der Extremitäten. Kinder wachen schreiend auf. Stuhldrang und Jucken im Rektum. Unwillkürlicher Stuhlabgang, beim Lachen oder Niesen. Hämorrhoiden; innere und äußere, habituelle, während der Schwangerschaft, blutend, große schmerzhafte, wunde Hämorroidalknoten. Versucht den Stuhl zurückzuhalten wegen der Schmerzen. Entzündliche, juckende Röte des Afters. Verstopfung; harte, trockene Stühle, wie verbrannt, mit Brennschmerzen und Jucken  des Afters. 

NIEREN/HARNWEGE 
Nierenschmerzen; anfallsweise, stechend, ziehend, nach langem Bücken. Harndrang; häufig, besonders nachts, plötzlich, zwingend, muß dem Drang sofort nachgeben, sonst geht der Harn unwillkürlich ab. Enuresis; nocturna, bei skrofulösen, unordentlichen Kindern. Unwillkürlicher Harnabgang, bei Blähungsabgang oder während des Lachens. Reichlicher, blasser Harn. Harnverhaltung, als ob Sphinkterkrampf, schwacher Strahl; tropfenweise, spärlich während Schweiß. Schmerzen; abwärtszerrend, drückend, brennend, stechend, wund, empfindlich; am Meatus, vor, während und nach dem Urinieren. Absonderungen aus der Harnröhre; dünn, schleimig, schmerzlos, gelblich-weiß, chronisch, gonorrhoisch, zähschleimig. Jede Erkältung schlägt auf die Blase. Harn; vermehrt, farblos, nachts, nach Mitternacht, während Mens, dick; nach Stehenlassen, Eiweiß; während der Schwangerschaft, konzentriert, braun. Sediment; blutig, dick, eitrig, wie Kreidemehl, enthält tubuläre Zylinder. 

MAENNLICHE GENITALIEN 
Haarausfall durch übelriechenden Schweiß. Kälte der Genitalien; morgens. Scrotum; schlaff, abends im Bett. Schwache Sexualkraft; Impotenz. Rückenschmerzen, Schwäche der Glieder, Traurigkeit und Reizbarkeit nach Koitus; wacht morgens erschöpft davon auf. Gesteigertes Verlangen; alter Männer. Abgang von Prostatasekret nach Wasserlassen oder Stuhlgang.Samen; wäßrig, geruchlos. Hydrocele. Praeputium; steif, hart, wie Leder, mit juckendem, übelriechendem Smegma. Hautausschläge. Ekzeme. Pickel. Geschwüre des Penis, Eichel und Vorhaut; juckend, phagedänisch, syphilitisch, tief. 

WEIBLICHE GENITALIEN 
Bennen, Jucken, Wundheit der Vagina; kann kaum stillsitzen. Schmerzhaft während Koitus. Fluor; brennend, scharf, wundmachend, dick, gelb, dünn, wäßrig, milchig, mild, 2 Wochen nach Mens. Mens; zu früh, zu stark, zu lange oder zu spät, zu kurz dauernd, intermittierend, unterdrückt; durch Frost während Fieber, durch Kälte, nachts vermehrt, klumpig, geronnen, übelriechend. Dysmenorrhoe; brennend, drückend, abwärtszerrend. Metrorrhagie; intermittierend, im Klimakterium, durch Erregung, durch Myome. Amenorrhoe."Weak feeling in Genitals." PhM Uterusverlagerung. Tumoren; erektile, cystische. "Breast and uterus develops imperfectly." PhM Einrisse der Brustwarzen durch Stillen. 

NACKEN/RUECKEN 
Schwellung der cervikalen Lymphdrüsen. Nackensteifigkeit; wie verrenkt; kann den Kopf nicht aufrecht halten; Knacken der Wirbel beim Zurückbeugen des Kopfes. Stiche im Nacken. Kongestionen zum Kopf in Rückenlage. Brennende Schmerzen zwischen den Schulterblättern."Lumbar pains, to stomach walks bent; from pain in the back, he can only straighten up after moving" PhM Lumbago; sitzt und geht gebeugt, unterstützt im Sitzen sein Gewicht mit den Armen. Knacken in der Lumbalregion, beim Bücken, erstreckt sich bis zum After. Rückenschmerzen; wie verrenkt, beim Bücken, Aufrichten, Atmen. Schwäche des Rückens im Stehen, als ob sich die Wirbelsäule zusammenschiebt, Liegen >. Stechende, plötzliche einschießende Schmerzen in den lumbalen Rücken. Verformung der Wirbelsäule. 

EXTREMITAETEN 
Schmerzen der Schultern; rheumatisch, wie verrenkt, schneidend, wie zerschlagen, nachts <, links <. Prickeln und Taubheit der Extremitäten nachts. Blutandrang und Schwellung der Extremitäten. Schmerzen in Muskeln, Sehnen und Gelenken, < nachts, durch Bettwärme und in Ruhe. Kälte der Hände und Füße. Taubheit und Kälte der Fingerspitzen. Übelriechender Achselschweiß; wie Knoblauch. Zittern der Hände beim Schreiben. Unwillkürliche Greifbewegungen der Hände. Trockenheit und Rhagaden der Hände; Interphalangeal, an den Fingergelenken, den Handinnenflächen. Schweiß der Handinnenflächen. Panaritium; mit Röte, Schwellung und brennenden, stechenden Schmerzen des Fingers. Hüftgelenksschmerzen; wie zerschlagen, wie verrenkt. Oberschenkel schmerzen wie zerschlagen. Stiche in den Kniegelenken. Schwellung der Knie; subakute und chronische Synoviitis. "Sciatica: subacute and chronic; pain in small of back; stitching drawing on rising from a seat; tensive pain in hip, < on l. side; drawing down limb, with sensation as if bruised; limb feels heavy, as if paralyzed, < walking; knees rhigid; feet swollen." HeG Die kalten Füße werden heiß im Bett und werden entblößt, die Sohlen brennen.  Frostbeulen; entzündet, purpurfarben, juckend, eiternd. "Tuberculosis of the knee and hip joints." PhM Gangunsicherheit. 

HAUT 
Unheilsam; kleine Verletzungen eitern leicht. Die Haut ist trocken, rauh, beißt und juckt stark; < in Bettwärme. Beißende und brennende Hitze nach Kratzen, nach Waschen, durch Luftzug und Wind. Abneigung gegen Waschen. Übelriechender Hautschweiß, der Achseln, der Füße, nicht > durch Waschen. Exantheme. Urticaria. Ekzeme. Akne. Warzen. Erysipel. Rhagaden. Furunkel.  Geschwüre. Excoriationen; der Beugefalten. Vikariieren der Hautauschläge mit anderen Erkrankungen; Asthma bronchiale etc. Varikosis; schmerzhaft < durch Wärme, ulcerativ, blutend. Silberschmuck, der auf der Haut getragen wird, verfärbt sich schwarz. 

SCHLAF 
Komatös. Unerquicklich; morgens wie unausgeschlafen, kann sich kaum erheben. Tagesschläfrigkeit; schläft im Sitzen bei der Arbeit ein. Unwiderstehliche Schläfrigkeit am Tag, hellwach bei Nacht; schläft spät ein und wacht alle Stunde wieder auf. Unruhiger, unterbrochener Schlaf; sprechen, stöhnen, singen im Schlaf. Aufschrecken aus dem Schlaf, wie durch einen Schreck. Erwachen nachts mit heißen Füßen, generalisiertem Schweißausbruch, Blutwallungen zum Kopf, zum Herzen, zur Brust. Träume; ängstlich, absurd, erotisch, von Fallen, Geistern und Gespenstern, komische, lebhafte, prophetische, schreckliche, von Tieren, von Wasser, vom Tod. 

FIEBER/FROST/TEMPERATUR 
Verlangen nach frischer Luft. Neigung, sich aufzudecken, um sich abzukühlen. Frösteln, Frostschauer; kriechen den Rücken herauf. Hitzewallungen mit trockener Hitze und Durst. Hitzewallungen von unten nach oben, mit Schweiß. Schweiß übelriechend, reichlich; einzelner Teile, der Achseln, der Hände, der Füße, etc.. Hitze auf dem Scheitel, der Füße, Brennen der Fußsohlen. Fieber; kontinuierliches, intermittierendes, remittierendes.


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